Der Heimat- und Bürgerverein schreibt eine Ronsdorfer Erfolgsgeschichte
(gk). Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein e.V. gehört heute, sechzig Jahre nach seiner Gründung, zu den größten Ronsdorfer Vereinen: eine Erfolgsgeschichte, wie sie wohl kaum ein anderer Verein aufweisen kann. Und so begann es. Der zweite Weltkrieg (1939-45) lag etliche Jahre zurück. Der Wiederaufbau des zerstörten Ronsdorfs und die wirtschaftliche Entwicklung machten Fortschritte und das gesellschaftliche Leben blühte wieder auf. 1957 fand das erste Ronsdorfer Heimatfest statt, das von der Bezirksvertretung und den Ronsdorfer Vereinen organisiert wurde. Der Erfolg war so groß, dass der Gedanke aufkam einen Verein zu gründen, der regelmäßig ein solches Fest organisieren sollte – ein erster Schritt zum heutigen Heimat- und Bürgerverein war getan und weitere sollten nicht lange auf sich warten lassen. Im Februar 1958 trafen sich in der Gaststätte „Zum Bergischen Haus“ zehn Ronsdorfer Bürger um die Gründung eines solchen Vereins vorzubereiten und am 17.März 1958 fand im Sängersaal in der „Toro“ die offizielle Gründungsversammlung des „Ronsdorfer Heimatbundes“ statt, zu der alle Bürger eingeladen waren. Als Aufgaben wurde satzungsgemäß das Wirken zum Wohle der Ronsdorfer Bürger, die Ausrichtung des Heimatfestes sowie die Pflege und Förderung des heimatlichen Gedankengutes festgelegt. Spontan traten knapp achtzig Ronsdorfer dem Verein bei und bis zum Jahresende erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 281. Zum ersten Vorsitzenden wurde Wolfgang Hellmig gewählt. Der junge Verein entwickelte kurzfristig rege Aktivitäten. So fand bereits im September 1958 ein Heimatfest statt und zum Volkstrauertag richtete der Verein in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und den Kirchengemeinden eine Gedenkstunde im Stadtgarten aus. Beide Veranstaltungen wurden zum festen Bestandteil des Jahresprogramms. 1967 wurde der Verein in „Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein“ umbenannt, um so seine selbst gestellten Aufgaben noch deutlicher herauszustellen. Seit 1977 läuft das jährliche Heimatfest unter dem Namen „Ronsdorfer Liefersack“. Damit sollte die frühere Bedeutung der Bandwirkerei für Ronsdorf herausgestellt werden. Es ist bemerkenswert, wie viele Veranstaltungen bereits zu dem Zeitpunkt jährlich stattfanden. Schwerpunkt bildete immer der Heimatgedanke, wobei in Exkursionen und anderen Reisen auch über die Grenzen Ronsdorfs hinausgeschaut wurde. Alle Veranstaltungen zu nennen würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Einige Aktivitäten sollen aber doch angesprochen werden. Von der einstigen „Stadt der Bänder“ war nach dem Luftangriff nicht mehr viel zu erkennen. Um aber trotzdem die Erinnerung an die Bedeutung der Bandindustrie wachzuhalten, wurde im Heimat- und Bürgerverein ein „Arbeitskreis Bandwirkermuseum“ gegründet. Unter Regie von Josua Halbach trug man alte Bandstühle und Hilfsmaschinen zusammen mit denen man in der früheren Bandwirker-Fachschule ein Museum einrichtete. Es konnte im Herbst 1990 eröffnet werden und findet bis heute über Ronsdorf hinaus große Beachtung. Bei der Neugestaltung des früheren Marktplatzes und heutigen Bandwirkerplatzes wurden vom Verein Anregungen eingebracht und realisiert und anlässlich der 250-Jahr-Feier Ronsdorfs im Jahre 1995 errichtete der Verein an der Kleins Ecke zur Erinnerung an Elias Eller, den Gründer der Stadt Ronsdorf, einen Gedenkstein, der von Ministerpräsident Johannes Rau feierlich enthüllt wurde. Auch das Jahresprogramm wurde um zwei regelmäßig stattfindende Veranstaltungen erweitert. Im Oktober 2007 fanden zum ersten Mal die Ronsdorfer Literaturtage „LIT.ronsdorf“ statt, eine Veranstaltung, bei der an verschiedenen Orten heimische Schriftsteller aus ihren Werken lesen. 2017 wurden mehr als tausend Besucher gezählt – ein überwältigender Erfolg. Als zweites ist als eine Herbstveranstaltung das Ronsdorfer Weinfest hinzu- gekommen, was ebenfalls großen Anklang fand. Der Reinerlös dieses Festes ist gezielt zur Mitfinanzierung des Bandwirkerbades bestimmt. Als letztes noch ein Blick auf die Mitgliederzahlen des Vereins. 2010 lag diese bei 280 Mitgliedern und erhöhte sich bis 2018 auf 552 Mitglieder, ein Anstieg von nahezu einhundert Prozent, was nicht zuletzt der Aktivität der derzeitigen Vorsitzenden Christel Auer und ihrem Team zu verdanken ist. Diese Fakten beweisen, dass der Heimatgedanke bei den Ronsdorfern bis heute tief und fest verankert ist. Ausführliche Informationen über die über 50 jährige Geschichte des Ronsdorfer Heimat und Bürgervereins erhalten Sie in unserer Festschrift 50 Jahre Hub aus dem Jahr 2008.