Ronsdorfer Geschichte von 1750 bis 1774:
Um 1750 |
Die ersten Familien siedeln sich auf dem „Neuen Land“, westlich der Barmer-/Elias-Eller-Straße, an. Zwischen 1743 und 1746 entstehen auf der ehemaligen Fläche des Gutes Baur zwanzig Häuser. |
16.05.1750 |
Beim Tode Elias Ellers zählt die Stadt Ronsdorf 785 Einwohner. |
16.05.1750 |
Tod von Elias Eller. Er wird am 19.5.1750 auf dem reformierten Friedhof beigesetzt. |
27.05.1750 |
Da Pastor Schleyermacher der verschiedensten Vergehen beschuldigt wird, erlässt Churfürst Carl Theodor einen Steckbrief gegen ihn. Schleyermacher flieht daraufhin nach Holland, wo er eine Verteidigungsschrift verfasst. |
20.06.1750 |
Johann Bolckhaus wird aufgrund seines Antrages vom preußischen König zum Nachfolger Eller’s als “Agent und Vorsteher” bestellt. Die von Elias Eller nach Ronsdorf verlegte Bolckhaus’sche Bandfabrik wird nach dem Tode Eller’s von seinem Stiefsohn Johann Bolckhaus fortgeführt, der als Teilhaber Johann Christian Pieper und Sebulon Schüller aufnimmt. |
29.04.1751 |
Die Bergische Provinzial-Synode schließt die reformierte Gemeinde von ihren Sitzungen aus, ohne den Entscheid des preußischen Königs, bei dem sie geklagt hatte, abzuwarten. Sie wird aber von der churfürstlichen Regierung zur Rücknahme dieser Entscheidung gezwungen. |
01.05.1751 |
Der Pachtvertrag für die Leyermühle wird dem bisherigen Pächter Johann Friedrich Dunck (oder Donck) gekündigt und die Mühle an die Stadt Ronsdorf zunächst für 25 Jahre zum Pachtzins von 225 Rthlr. jährlich verpachtet. |
00.00.1751 |
Erste Erwähnung einer Apotheke in Ronsdorf. Mit ihr konnte der Apotheker seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. |
00.00.1751 |
Kandidat der reformierten Theologie und Freund Schleyermachers, Johann Werner Knevels, gibt ein Buch heraus mit dem Titel “Geheimnis der Bosheit der Ellerianischen Secte zu Ronsdorf im Herzogthum Berg, worinnen derselben Irrtümer Ursprung Wachstum und Verfall entdeckt werden.” |
00,.00.1751 |
Lehrer Wagener verlässt die Schule an der Linde, um in seine Heimat zu ziehen. Nachfolger wird Lehrer Brabender, der bis 1757 amtiert. |
11.02.1752 |
Auf dem Heidt wird der Pädagoge und “Rechenmeister des Bergischen Landes” Daniel Schürmann, geboren. Dem Pädagogen ist später der Begriff „Schürmanns Rechenbuch“ zu verdanken. |
13.06.1752 |
Die Synodalen der Bergischen Provinzialsynode bleiben gegenüber der reformierten Gemeinde bei ihrer Haltung und so kommt es auf der Generalsynode in Duisburg zu heftigen Auseinandersetzungen, die eine Aussetzung der Sitzungen und Bitte um Weisung bei der clevischen Regierung nötig machen. |
21.12.1754 |
Die reformierte Gemeinde ist des Streites müde und bittet den preußischen König um Genehmigung zum Austritt aus der Synode und um seinen Schutz. Die köngliche Genehmigung wird am 21.12.1754 erteilt. |
15.03.1755 |
Erteilung der Baukonzession für den Hordenbachshammer im Salbachtal. |
Der Hordenbachshammer. |
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10.05.1755 |
Von Friedrich dem Großen wird die Ronsdorfer Gemeinde weiter als reformierte, aber von der Synode unabhängige Gemeinde anerkannt. |
28.05.1755 |
Die königliche Anerkennung wird in Ronsdorf publiziert. |
00.07.1755 |
Die Generalsynode erhebt massive Vorwürfe gegen Johann Bolckhaus und fordert seine Ablösung und die Bestellung eines neuen Residenten. |
00.00.1756 |
Pastor Wülfing veröffentlicht den “Ronsdorfer Katechismus”. |
00.00.1757 |
Errichtung der Weberinnung in Ronsdorf. |
00.00.1757 |
Johann Bolckhaus gibt eine Schrift heraus, mit dem Titel “Ronsdorfs Gerechte Sache wider den Generalsynod der vier vereinigten Herzogthümer und andere Verläumderischer Zungen”. |
00.00.1757 |
Pastor Johann Heinrich Rudenhaus verlässt die reformierte Gemeinde. |
00.00.1757 |
Johann Peter Flieter wird als vertraglich konzessionierter Postbote bestellt und transportiert Post zwischen Ronsdorf und Elberfeld. |
00.00.1757 |
Nach Ausscheiden von Lehrer Brabender tritt Lehrer Bröckmann die Nachfolge an der Schule Linde an und amtiert bis 1760. |
00.09.1759 |
Mit der Wahl von Peter Houben zum Magistrats- und Gerichtsschreiber wird in Ronsdorf erstmals ein Katholik mit öffentlichen Aufgaben betraut. |
00.00.1759 |
Das bisherige Wachthaus (später Barmer Straße 9) wird zum Amtshaus umgebaut (erstes Rondorfer Rathaus). 1840 wird das Haus an Ferdinand Rützenhof verkauft. 1889 wird es abgerissen. |
Vor 1760 |
Daniel Schürmann sen. ist Lehrer an der Heidter Schule. |
24.06.1760 |
Durch Schenkung einer Frau Huben wird die Existenz eines Brandteiches gesichert. |
13.09.1760 |
Zwischenfall auf dem Ronsdorfer Marktplatz. Marodeure werden verprügelt. Aufgrund dieses Vorfalls setzt Johann Bolckhaus in seiner Eigenschaft als preußischer Geheimer Rat und Resident den Abzug der Husaren durch. |
27.09.1760 |
Gemäß churfürstlichem Rescript wird den Katholiken in Ronsdorf ein eigenes Pfarrsystem genehmigt. |
25.10.1760 |
Der Ronsdorfer Magistrat wird durch Rescript von der Genehmigung zur Bildung einer katholischen Gemeinde in Kenntnis gesetzt. Die Genehmigung des eigenen Pfarrsystems für die Katholiken wird gleichzeitig als Gründung der katholischen Schule angesehen. Der Schulunterricht wird von einem Pfarrer und später vom Küster in einem Nebenraum der kurz nach der Gemeindegründung errichteten Kapelle erteilt. |
28.10.1760 |
Damacenus Müller wird erster Seelsorger der katholischen Gemeinde. |
00.00.1760 |
Auf Ronsdorfer Stadtgebiet gibt es 11 Messerschmiede. |
00.00.1760 |
Lutter Bröckmann wird Lehrer der Heidter Schule. Er bleibt bis 1788. |
00.00.1760 |
Lehrer Claudy aus Lennep wird Lehrer der Schule an der Linde und bleibt bis 1794. |
00.00.1761 |
Wülfing’s “Silberne Trompeten” und “Ronsdorfs Göttliches ABC” werden in der reformierten Gemeinde als Gemeindegesangbuch und Ronsdorfer Kathechismus eingeführt. |
00.00.1761 |
Die Lutheraner in Ronsdorf erhalten wieder eine Privatschule. Engelbert Lemmer wird als Lehrer berufen. |
00.00.1761 |
Die reformierten Einwohner Ronsdorfs wollen die lutherische Privatschule nach wie vor nicht dulden, weil sie darin eine Beinträchtigung ihrer eigenen Schule sehen. Lehrer Lemmer wird verboten, weiterhin Unterricht zu erteilen, wogegen die Lutheraner bei der obersten Landesbehörde Beschwerde einlegen. |
00.00.1761 |
Mit churfürstlichem Rescript wird den Lutheranern mitgeteilt, dass gegen Privatunterricht keine Einwendungen gemacht werden. |
00.00.1761 |
Johann Peter Carnap übernimmt den konzessionierten Postbotendienst von Johann Peter Flieter. |
22.01.1762 |
Der Richter zu Beyenburg wird aufgrund der Schulstreitigkeiten angewiesen, den Lutheranern in Ronsdorf den Betrieb einer öffentlichen Schule bei Strafe zu untersagen, wohl aber einen Privatlehrer zu beschäftigen. |
24.09.1762 |
Die Ronsdorfer Lutheraner geben sich mit diesem Bescheid nicht zufrieden und lassen sich von der Lüttringhauser Gemeinde ein Zeugnis geben, wonach eine lutherische Schule schon etliche Jahre in Ronsdorf gewesen sei, bevor die reformierte Gemeinde gegründet wurde. |
03.07.1763 |
In der katholischen Gemeinde wird damit begonnen, ein Fundament für eine feste Kirche zu legen. |
12.07.1764 |
Die Synode wendet sich erneut an den König mit der Bitte, Johann Bolckhaus abzulösen. |
10.12.1764 |
Johann Bolckhaus wird von der clevischen Regierung aufgefordert, innerhalb von drei Tagen sein Patent als Agent und Vorsteher zurück zu geben. Dem folgt Bolckhaus aber nicht. |
00.00.1764 |
Um 1764 ist Johannes Voßwinkel gleichzeitig Küster und Lehrer der katholischen Gemeinde. |
00.00.1764 |
Jakob Gadermann wird Bürgermeister von Ronsdorf. |
14.01.1765 |
Nach voraufgegangenen Eingaben an den preußischen König gibt Johann Bolckhaus die Berufungsurkunde als Agent und Vorsteher zurück. |
01.04.1765 |
Die clevische Regierung sendet die Bestallungsurkunde Bolckhaus’ als Geheimer Rat nach Berlin zurück. Auch Petrus Wülfing wird offiziell seiner Ämter enthoben. |
27.11.1765 |
Wiederaufnahme der Gemeinde in die Synode. Petrus Wülfing wird als Prediger der Gemeinde entlassen. |
00.00.1765 |
Johann Peter Wüster aus Barmen wird Lehrer der lutherischen Schule und bleibt bis 1791. |
00.00.1765 |
Bis zur Neuwahl eines Predigers wird die reformierte Gemeinde in Ronsdorf von Pastor Johann Heinrich Dilthey aus Cronenberg betreut. |
00.00.1765 |
Entstehung der Lenneper Straße. 1906 Umbenennung in Lüttringhauser Straße. |
00.00.1766 |
Entstehung der Wasserstraße. Sie befand sich im Bereich der heutigen unteren Erbschlöer Straße und Zandershöfe. |
00.00.1767 |
Der katholische Friedhof entsteht an der Remscheider Straße. Das Grundstück wird von dem reformierten Leonhard Verhoef gestiftet. |
00.00.1767 |
Ein Amtsverwalter als Vertreter des Amtmannes in Beyenburg hat seinen Sitz in Ronsdorf. |
07.06.1768 |
Wahl von Johannes Herminghaus zum Pfarrer der reformierten Gemeinde. Amtszeit bis 1771. |
29.06.1768 |
Erste urkundliche Erwähnung der Schule auf dem Heidt, die zu dem Zeitpunkt über 80 Jahre alt gewesen sein soll. Erster Lehrer ist ein Herr Wienkotte. Außer den Namen der Lehrer ist zunächst nichts über die Schule auf dem Heidt bekannt. |
00.00.1768 |
Evangelisch-lutherische Christen wollen eine Kirche in Ronsdorf bauen, weil ihnen der Weg nach Lüttringhausen zu weit ist. Die Bemühungen werden in den Jahren 1770 bis 1773 fortgesetzt, bleiben aber erfolglos. |
16.08.1768 |
Unter diesem Datum wird die Konzessionierung des Käshammer angegeben. Wahrscheinlich stimmt dieses Datum aber nicht und der Hammer ist viel älter. |
Der Käshammer. |
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16.08.1768 |
Konzessionierung des Tippelskotten im Gelpetal. |
Der Tippelskotten. |
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00.00.1770 |
Erwähnung der Lange Straße, heute Theodor- und Gärtnerstraße. |
00.00.1770 |
Gründung der Colonialwarenhandlung Gadermann in der Marktstraße. |
00.00.1770 |
Johann Niepers wird als Küster und Lehrer der reformierten Schule berufen. Während seiner bis 1785 dauernden Amtszeit wird das Amt von Küster und Lehrer getrennt. |
16.06.1771 |
Johann Hinrich Jung-Stilling heiratet Christine Heyder aus Ronsdorf. |
00.00.1771 |
Johannes Schneider wird Nachfolger von Pastor Herminghaus als Pastor der reformierten Gemeinde. Verbleib bis 1777. |
00.08.1774 |
Jahrelang waren nur Reformierte als Ratsmitglieder und Schöffen gewählt worden, obwohl dies der churfürstlichen Anordnung widersprach. Der anstelle des verstorbenen Ratsverwandten Spendick gewählte Kommerzienrat Klophaus verlangt die churfürstliche Bestätigung seiner Wahl. Der Magistrat hält eine Bestätigung der Wahl nicht für erforderlich, wählt aber anstelle von Klophaus erstmalig einen Katholiken, und zwar den Stein- und Bildhauer Johann Quirin in den Magistrat. Klophaus fühlt sich durch die neue Wahl verletzt und denunziert den Magistrat beim Churfürsten. Der Beschwerde schließen sich die Lutheraner und Katholiken Ronsdorfs an. |
00.00.1774 |
Pastor Damascenus Müller verlässt die katholische Gemeinde. Nachfolger wird Pastor Matthäus Wolff. Bis 1798. |
00.00.1774 |
Engelbert Werth wird Bürgermeister von Ronsdorf. |